Kunst
»Kunst macht sichtbar. – Dieser Gedanke steht hinter dem Schaffen. Unsichtbares sichtbar zu machen. Vergessenes aus der Phantasie hervorzubringen und in eine Welt einzutauchen, wie sie nur die Kunst hervorbringen kann.« – Heinz Rupp
Ziele von Kunstunterricht
Elementare Ziele von Schule sind die Ausbildung einer kreativen Persönlichkeit und die kulturelle Teilhabe sowie lösungsorientiertes Denken. Der Kunstunterricht ist sowohl aus fachspezifischer als auch aus entwicklungspsychologischer Sicht im Schulleben hierbei zentral und unverzichtbar. Kreativität und ästhetisches Denken sind neben dem kognitiven Lernen notwendige Kompetenzen zur Persönlichkeitsentwicklung. Bildnerisches und ästhetisches Denken ermöglichen nämlich einen Perspektivwechsel auf gesellschaftliche oder individuelle Themen und lassen hierdurch originelle Problemlösungen entstehen. Schlüsselkompetenzen wie Selbstständigkeit und Kommunikationsvermögen oder kritisches Denken, aber auch die Fähigkeit zur Kooperation und das Durchhaltevermögen werden durch den Kunstunterricht entwickelt.
Hierbei passt sich Kunstunterricht auch den aktuellen gesellschaftlichen und bildungspolitischen Anforderungen an. So wird der Heterogenität nachgegangen. Beispielsweise haben Kinder und Jugendliche logischerweise unterschiedliche Lernbedürfnisse oder kommen aus unterschiedlichen Kulturen. Kunstwerke bringen die unterschiedlichen Kulturen zur Sprache und können somit als Kommunikationsanlass dienen. Das bildnerische Tun kann die unterschiedlichen Lernbedürfnisse auffangen und ermöglicht jedem Kind einen Zugang – ob malerisch oder zeichnerisch oder photographisch. Weiterhin hat Kunstunterricht Bezugspunkte zur modernen Kindheit, schließlich spricht man von einer sogenannten Medienkindheit. Kinder und Jugendliche aus der heutigen Zeit werden mit Medien erwachsen. Photographien und Illustrationen sowie Filme gehören zum täglichen Leben. Man denke hierbei an Instagram und TikTok oder auch an künstliche Intelligenz. Hier kann Kunstunterricht ansetzen und zur Kompetenz zum Entschlüsseln solcher Medien anregen. Ein kritisches und sachgerechtes Handeln mit Medien ist in der Gesellschaft nämlich relevant.
Das Fach und die dazugehörige Bewertung
Praxisphasen sind zentrale Elemente des Kunstunterrichtes. Hierbei kann die Gestaltung von Kunstunterricht unterschiedlich ausfallen, doch vor allem die ›Werkstatt‹ ist eine besondere Form der Unterrichtgestaltung. Hiermit ist kein konkreter Raum gemeint. Es ist nämlich ein Unterrichtsprinzip. So werden Themen individuell und Eigenregie gestalterisch von den Kindern und Jugendlichen gelöst. Die Lehrkraft tritt hierbei in den Hintergrund und ermöglicht somit Selbstlernzeit. Schließlich ist die Lehrkraft nicht mehr ausschlaggebend und dient nur noch als Beratungsperson. Das Konzept der Werkstatt ist vor allem in der Oberstufe verankert. Doch auch in der Unterstufe finden sich schon kleinere Phasen der Selbstlernzeit. Hier nimmt die Lehrkraft natürlich noch eine größere Rolle im Unterrichtsgeschehen ein. Freies Lernen muss man nämlich üben. Thematische Richtlinien finden sich im niedersächsischen Kerncurriculum.
5. Jahrgang und 6. Jahrgang
In den unteren Jahrgängen stehen beispielhaft Themen wie ›Selbstinszenierung‹ und ›fantastische Räume‹ und ›Farbe als Ausdrucksmittel‹ an. Darunter kann man sich Selbstporträts oder die Gestaltung von einem Bilderbuch vorstellen. Hierbei können unterschiedliche gestalterische Methoden zum Nutzen kommen, darunter zum Beispiel eine photographische oder malerische sowie zeichnerische Umsetzung.
7. Jahrgang und 8. Jahrgang
In den mittleren Jahrgängen stehen beispielhaft Themen wie die ›figurative Plastik‹ und ›bewegte Bildmomente‹ sowie ›Druckgraphik‹ an. Darunter kann man sich photographisches Gestalten oder die Gestaltung eines Kartenspiels mithilfe von einem Linolschnitt vorstellen. Hierbei können unterschiedliche gestalterische Methoden zum Nutzen kommen, darunter zum Beispiel eine bildhauerische oder malerische sowie zeichnerische Umsetzung.
9. Jahrgang und 10. Jahrgang
In den höheren Jahrgängen stehen beispielhaft Themen wie die ›Menschendarstellung‹ und ›Design‹ sowie ›Architektur‹ an. Darunter kann man sich das Designen eines Brettspieles oder eine photographische Auseinandersetzung mit der Architektur von Bad Pyrmont vorstellen. Hierbei können unterschiedliche gestalterische Methoden zum Nutzen kommen, darunter zum Beispiel eine bildhauerische oder zeichnerische sowie photographische Umsetzung.
Oberstufe
Die Themen der Oberstufe werden vom niedersächsischen Kultusministerium herausgegeben. Die Kurshalbjahre stehen aber stets unter denselben Rahmenthemen, darunter ›Bild des Raumes‹ und ›Bild des Menschen‹, aber auch ›Bild der Zeit‹ und ›Bild der Dinge‹. Zu den Rahmenthemen sind auch immer Werke vorgegeben, beispielhaft »Sternennacht« von Vincent van Gogh aus dem Jahr 1889 unter dem Rahmenthema ›Bild des Raumes – Erlebnisraum Nacht‹ oder »Marina schminkt Luciano« von Franz Gertsch aus dem Jahr 1975 unter dem Rahmenthema ›Bild des Menschen – Menschen in Beziehungen‹.
Bewertung
Die Bewertung unterscheidet sich nach Unterstufe oder nach der Oberstufe. Gemeinsam ist jedoch die Betonung des gestalterischen Tuns.
Lehrkräfte
Das Kollegium in Kunst besteht aus folgenden Lehrkräften:
Kristine Fiene – Fachleitung [Kunst und Erdkunde]
Vanessa Bross – stellvertretende Fachleitung [Kunst und Deutsch]
Katrin Krüger [Kunst und Musik sowie Religion]
Silja Spruth [Kunst und Englisch]
Weiterhin unterrichten das Fach noch fachfremde, aber kunstbegeisterte Lehrkräfte.
Neben dem Unterrichtsgeschehen
Neben dem Unterrichtsgeschehen wird Kunst natürlich noch anders in der Schule gelebt. So sind die Kunstwerke der Kinder und Jugendlichen in der Schule oder im Rathaus von Bad Pyrmont aufgehangen. Außerdem findet am Tag der offenen Tür eine Ausstellung aller Jahrgänge statt. Exkursionen in Kunsthallen oder Kunstausstellungen sind auch auf der Tagesordnung. Beispielsweise waren 2025 die Kunstkurse der Oberstufe in der Ausstellung ›FRANZ GERTSCH. BLOW-UP. EINE RETROSPEKTIVE‹ der Deichtorhallen von Hamburg. Zudem finden sich noch etliche individuelle Kunstprojekte der einzelnen Lehrkräfte, darunter beispielhaft die Raumgestaltung der Kunst unter Kristine Fiene oder Kooperationsprojekte mit der Musik unter Katrin Krüger.