Pyrmonter Jugendliche werden durch den Landesverband des Volksbundes geehrt.

 Landrat Tjark Bartels, K.-H. Mönkemeyer (links), Helmut Eichmann von der Pyrmonter Ortsgruppe des Volksbundes und Bürgermeister Klaus Blome (rechts) mit den im Rathaus geehrten Schülern und Lehrkräften

 

von Klaus Titze

Bad Pyrmont Die Schüler der 9. Klassen der Max-Born-Realschule (MBR) füllten als zukünftige Sammler im Herbst 2017 den Ratssaal und bildeten die Kulisse für eine Ehrung, die erfolgreichen Sammlerinnen und Sammlern des vergangenen Jahres Anerkennung zollte. Karl-Heinz Mönkemeyer, Vorsitzender des Bezirksverbandes Hannover des Volksbundes Deutsche Krieggräberfürsorge (Volksbund), war zum wiederholten Mal Gast in Bad Pyrmont und hob hervor, dass gerade junge Menschen in dieser Stadt mit zu den erfolgreichsten Sammlern in Niedersachsen gehören. Immerhin hätten sie mit ihrem ehrenamtlichen Einsatz im vergangenen Jahr mehr als 3.000 Euro dem Volksbund überweisen können und dafür gesorgt, dass ihr Landkreis als einer der wenigen mehr an Spendengeldern gesammelt hätte als im Jahr 2015.

Für den Volksbund auf fremde Leute zuzugehen, sie von dem Sammelzweck zu überzeugen, erfordere von Jugendlichen auch Mut. Nicht immer würden sie dabei Zustimmung und offene Türen finden. „Oft herrscht trotz der seit langem durchgeführten, alljährlichen Sammlung zugunsten der Sorge um deutsche Kriegsgefallene und ihrer Grabstätten noch Nichtwissen um diese Aufgabe oder den jungen Menschen schlägt offene Ablehnung entgegen“, weiß Mönkemeyer aus Berichten und auch aus eigener Erfahrung als Sammler.

Dabei werde übersehen, dass der Volksbund aktive Friedensarbeit leiste, bestätigen auch Bürgermeister Klaus Blome und Landrat Tjark Bartels, die sich beide an dem Dank und der Anerkennung für die jungen Sammler beteiligen. „Das Geld kommt auch Friedensbegegnungen zugute, bei denen sich Menschen begegnen, gemeinsam arbeiten, sich kennen- und schätzen lernen, statt sich zu bekriegen oder aufeinander zu schießen“, sprach Bartels aus und wies darauf hin, dass es gerade jetzt in der heutigen Zeit von hoher Wichtigkeit sei, da Nationalismen wieder hoffähig gemacht würden.

Da kämen Bestrebungen von Partnerschulen oder Partnerstädten eine besondere Bedeutung zu, und Aktivitäten, wie sie vom Städtepartnerschaftsverein mit dem Schülerprojekt „Kriegsgräber, mahnende Zeichen der Geschichte“ initiiert werden, bildeten geradezu erfolgreiche Leuchttürme. Einen kleinen unterstützenden Beitrag leiste man aktuell auch im Rathaus mit einer Ausstellung des Volksbundes, die sich mit dem Schutz von Menschenrechten insbesondere in kriegerischen Auseinandersetzungen beschäftigt.

Einen besonderen Dank erhielten Anne Loss, ehemalige Lehrerin an der MBR, und Anke Wachtel-Wittrock, Religionslehrerin am Humboldt-Gymnasium, für ihr Engagement, gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auf unterschiedlichsten Wegen Menschen zu erreichen und um Spenden zu bitten. So seien die jungen Realschüler fleißig von Haustür zu Haustür gegangen, während die Gymnasiasten mit eigenhändig erstellten Plakaten und Informationen auf dem Wochenmarkt und in der Fußgängerzone um Spenden gebeten hätten.

Als Dank und Anerkennung für dieses ehrenamtliche Tun hatte Mönkemeyer vom Volksbund gefertigte Urkunden für die Jugendlichen mitgebracht, die allerdings im Ratssaal nur an einen kleineren Sammlerkreis überreicht werden konnten. So befand sich eine Großzahl der aktiv gewesenen Schüler der MBR auf einer Klassenfahrt und zahlreiche Jungs des Gymnasiums auf einem Sportseminar. Doch das stelle kein Problem dar, wie Mönkemeyer bemerkte, denn die Urkunden würden dann im Rahmen der Zeugnisvergabe ausgehändigt.

Zum Seitenanfang