Von Justus Pollmann (Q2)

Am ersten Schultag nach den Herbstferien machten sich die drei Erdkundekurse der Oberstufe auf zu einer Exkursion in das Ruhrgebiet.

Grund hierfür war das erste Semesterthema, welches in der QI und auch in der QII jeweils „Deutschland in Europa“ lautet(e). Das Ruhrgebiet wurde zum Exkursionsziel auserwählt, weil dort besonders gut der Strukturwandel eines Wirtschaftsraumes zu beobachten ist. Dieser ist dort nämlich ein fortlaufender Prozess und ist auch heute noch sehr gut vorzufinden, da sich die aktuellen Strukturen mit den alten Industrieanlagen nach und nach verbinden.

 Zunächst wurde die Zeche Zollverein in Essen besucht. Diese wurde 1986 geschlossen, jedoch nicht abgerissen, da sie unter Denkmalschutz steht und in ein Museum umgewandelt, wo der Weg der Kohle „von unter Tage bis zum fertigen Brennstoff“ nachvollzogen werden konnte. Hierbei bot sich besonders vom Gebäude der Kohlenwäsche ein atemberaubender Blick über das Ruhrgebiet. Vor allem wurde sichtbar, dass die ehemaligen Industrieanlagen nach und nach renaturiert wurden, das Ruhrgebiet aufgegrünt ist und kaum etwas noch an die Zeit erinnert, wo der Himmel von Kohlestaub verhangen war.

Anschließend fuhren wir weiter in den Dortmunder Stadtteil Hörde. Dort stand bis Anfang der 2000er Jahre ein Stahlwerk von Thyssen-Krupp, welches 1997 geschlossen und anschließend nach China verkauft wurde, da der wirtschaftliche Aufschwung Chinas Unmengen von Rohstoffen bzw. Stahl verschlingt. Grund für die Schließung des Werkes war aber keineswegs die geringe Auslastung und Produktivität. ThyssenKrupp verlagerte das Werk nach Duisburg an den Rhein, da dort die Rohstoffe zur Stahlerzeugung und die gefertigten Produkte schneller und kostengünstiger angeliefert und abtransportiert werden konnten.

An Stelle des ehemaligen Werkes befindet sich jetzt das PHOENIX Projekt. Dieses gliedert sich in zwei Teile. Der westliche Teil ist ein Industriepark, wo sich vor allem Start-Up Unternehmen und Unternehmen der Nano- und Biotechnologie ansiedeln, wodurch der wirtschaftliche Strukturwandel deutlich wird. Der östliche Teil des Gebietes stellt einen vollkommen neuen Stadtteil da. Dort wurde mit dem PHOENIX See ein Naherholungszentrum geschaffen, an den sich nach und nach Wohnbebauung und Geschäfte angesiedelt haben. Vor Ort haben wir dieses Projekt genauer untersucht und sind zu dem Ergebnis gekommen, dass der Stadtteil alle wichtigen Daseinsgrundfunktionen, wie Wohnen, arbeiten, Einkaufen und Freizeit aufweist und sich zudem dadurch auszeichnet, dass die Spuren der ehemaligen Industrie immer noch vorzufinden sind und trotzdem der Fokus auf der Nachhaltigkeit liegt. Es wurde somit Geschichte mit Moderne verbunden.

 

 

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